Lieber Dietmar Knöchelmann,
es gab nur uns. WIr waren eine Einheit. Als Kinder waren wir, gerade mal 6 Jahre alt, gemeinsam im Spessart unterwegs. Wir haben den Wald geliebt. Deine und meine Eltern waren Freunde. Bis zu dem Tag als mein Vater starb, und meine Mutter Deinen Vater für seinen Tod verantwortlich machte. In der Tat war es unsere Schuld. Es war Deine idee den Schacht im Wald runterzuklettern. Es wahr eine alte verschlossene Miene. Du hattest sie gefunden, aber die kleine Stahltür wahr verschlossen. Trotzdem hast Du es irgendwie geschafft die Tür aufzumachen und bist eingestiegen. Du hattest noch nicht mal eine Taschenlampe. Es waren noch keine 2 Minuten bis ich Deine Hilferufe hörte. Ich rannte so schnell ich konnte in die naheliegende Kneipe. Es war Sonntag Morgen und unsere Väter waren beim Frühschoppen.
Verzweifelt erklärte ich ihnen dass Du in einen Schacht beim alten Steinbruch gefallen bist. Die Erwachsenen kannten den Schacht. Er war schon zu deren Zeit verschlossen. Keiner wusste ob es jemals irgend jemanden da rein getrieben hat.
Wir rannten zum Schacht. Mein Vater stieg sofort rein. Er konnte nur Deinen Hilferufen folgen. Was danach passierte ist mir bis heute ein Rätsel, aber mein Vater kam nicht mehr Lebend zurück. Du bist noch rausggekrabbelt. Bis heute hat Du mir nicht erzählen können was in dem Schacht passiert ist. Bitte melde Dich bei mir. Ich muss noch vor meinem Tod in Erfahrung bringen, was damals passiert ist. ich weiss Du lebst noch, in Berlin, mit der gleichen Frau die Du 1974 geheiratet hast.
Melde Dich Dietmar Knöchelmann!
Dein ehemaliger bester Freund
Herbert