Offener Brief: Solidarität mit Dino Dragić-Dubois — Gegen die willkürliche Entscheidung des Gemeinderats

Subject: Offener Brief: Solidarität mit Dino Dragić-Dubois — Gegen die willkürliche Entscheidung des Gemeinderats
Date: 4 Apr 2025

An die Kulturkomission Stadt Bern und den Gemeinderat Stadt Bern:

Wir sind empört über den Ausschluss von Dino Dragić-Dubois aus der Kulturkommission der Stadt Bern, der am 2. April 2025 aufgrund falscher Antisemitismusvorwürfe vollzogen wurde. Dieser Ausschluss ist das Resultat einer über Wochen angefeuerten Hetzkampagne in den Medien gegen Dragić-Dubois.

Gefährliche Vermischung von Antizionismus und Antisemitismus

Der Entscheid des Gemeinderats offenbart eine besorgniserregende Vermischung von Antizionismus und Antisemitismus, die von Medien und politischen Akteuren instrumentalisiert wird, um jede Form von Solidarität mit Palästinenser*innen zu unterdrücken. Dies ist nicht nur ein Angriff auf Dragić-Dubois, sondern auch auf all jene, die sich für Gerechtigkeit und Frieden in der Region einsetzen.

Zunehmende Repression gegen Künstler*innen und Akademiker*innen, die sich für Menschenrechte engagieren

Der Ausschluss von Dragić-Dubois reiht sich ein in eine alarmierende Serie von Vorfällen: den Entzug des Kulturförderpreises an der Künstlerin Leila Moon in Basel im Dezember, die willkürliche Inhaftierung des palästinensisch-amerikanischen Journalisten Ali Abunimah und dessen anschliessende Deportation, sowie die Repressionen gegen Studierende an Universitäten. Auch der syrisch-schweizerische Akademiker Joseph Daher musste erleben, wie ihm die Gastprofessur an der Universität Lausanne entzogen wurde. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass Solidaritätsbekundungen mit Palästinenser*innen und das einstehen für universelle Menschenrechte sowohl öffentlich als auch finanziell und beruflich sanktioniert werden.

Ein Klima der Angst

Diese Vorfälle sind keine Einzelfälle, sondern schaffen ein Klima der Angst, in dem Kulturschaffende, Akademiker:innen und aktivist*innen sich zunehmend eingeschüchtert fühlen. Die Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs zur Diffamierung von Dino Dragić-Dubois zeigt, dass die Kulturkommission ihrem Auftrag der Nichtdiskriminierung nicht gerecht wird.

Dino Dragić-Dubois: Eine Stimme für Solidarität

Dino Dragić-Dubois ist in der Kulturszene und darüber hinaus bekannt für ihr Engagement in solidarischer Politik, unter anderem als Kandidatin der Alternativen Linken im November 2024. Ihr Ausschluss ist Teil eines breiteren politischen Kontexts, der Druck und Repression gegen Künstler*innen ausübt, die sich mit der palästinensischen Sache solidarisieren.

Unsere Unterstützung für Dino Dragić-Dubois

Wir, die Kulturschaffenden und Besucher:innen, bekunden unsere volle Unterstützung und Solidarität mit Dino Dragić-Dubois. Wir bringen unsere tiefe Empörung über die Massnahmen des Gemeinderats zum Ausdruck, die Teil einer langen Reihe nationaler und internationaler Angriffe auf die Freiheit des Denkens, Lehrens, Forschens und Lernens sind. Diese Angriffe bedrohen die demokratischen Grundrechte aller.

Forderung nach Wiedereinsetzung

Wir fordern daher die sofortige Wiedereinsetzung von Dino Dragić-Dubois als Kulturkommissar*in.
Lassen Sie uns gemeinsam für eine offene, inklusive und respektvolle Kulturpolitik mit einer Haltung für das Menschen- und Völkerrecht eintreten.

Mit solidarischen Grüssen,

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